Clockwork Orange

Von Anthony Burgess

In einer Fassung von Julia Fischer und Charlotte Sprenger

Wenn ein Mensch nicht wählen kann, hört er auf, Mensch zu sein.

Alex und seine Droogs versetzen die Stadt in Angst und Schrecken. Sie überfallen beliebig wehrlose Opfer, vergewaltigen Frauen, bekriegen sich mit anderen Gangs. Die Gewalt ist für Alex Spaß und Genuss, das geraubte Geld Nebensache.

In seinem Kultbuch aus dem Jahre 1962 stellt Anthony Burgess eine Lösung zur Disposition – ebenso effektiv wie bedrohlich nah an gegenwärtigen Möglichkeiten: Was spricht dagegen, Gewaltbereitschaft einfach medizinisch zu unterbinden, wenn es machbar ist?

Ausgezeichnet mit dem Heidelberger Theaterpreis 2018

Di 16.04.
20:00
Di 18.06.
20:00
Regie
Charlotte Sprenger
Bühne
Thomas Garvie
Kostüme
Janina Warnk
Dramaturgie
Barbara Kastner
Premiere
18. Januar 2018
Hinweise
enthält Nacktheit
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Als Science Fiction-Story wurde der Roman konzipiert, inzwischen hat ihn die Gegenwart eingeholt (...) Gleichwohl verfügt das Theater über ureigene Trümpfe. Charlotte Sprenger spielt sie anhand ihrer fünf jungen Darsteller aus. Sie gehen energiegeladen, mit einem guten Timing und einem Schuss Humor zu Werke, den der Film nicht hat.

Kölnische Rundschau, 20.01.18

Wenn alle fünf Darsteller bei einer stilisierten Vergewaltigungsszene aller Kleidungsstücke entledigt zu einem irritierenden Reigen verschmelzen, liegen Schönheit und Schrecken bei diesen choreographierten Gewaltexzessen dicht beieinander. (...) Während die rigorose Konditionierung im Roman und im Film aus Alex noch ein wehrloses Wesen machten, dem nun das alles widerfährt, was er vorab seinen Opfern antat, wählt die Bühnenfassung von Julia Fischer und Charlotte Sprenger einen anderen, originelleren Weg.

Kölner Stadt-Anzeiger, 27.01.18

(…) Auch die Ärzte in Clockwork Orange attestieren Alex schließlich seine Freiheit, doch Charlotte Sprenger münzt das in eine böse Volte um. Sie lässt Denis Merzbach minutenlang unbeweglich ins Publikum starren: Ecco Homo. Der vermeintlich freie Mensch, der aus eigenem Antrieb handelt, aber nicht einmal mehr zum Selbstmord in der Lage ist, wird zum Spiegel, in den der Zuschauer verunsichert glotzt. Das Theater kommt zum Erliegen - bevor sich der Abend dann im Spiel auflöst. Sehenswert!

Choices, Februar 2018

Die ganze Welt ist nur die Zelle einer Irrenanastalt (...) Hier dreht das grotesk kostümierte Männerquintett voll auf. (...) Sie sind brutal und verletzlich, prahlend und anrührend schamvoll, wenn sie im Anschluss an die Vergewaltigung in völliger Nacktheit tanzend verschlingen.

report.k

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