Die Sensation dieser Inszenierung ist das, was Alrun Hofert an trunkener Lebensfreude zeigt. Das ist schlichtweg phänomenal. Ihre Isa saugt das Leben dort gierig auf, […] befeuert von der Lust an jedem Wort. […] Eine interessante Produktion ist Bastian Kabuth und seinem Ensemble gelungen, in der Trauer und Humor eine sinnliche Verbindung eingehen, die sich wohltuend vom Weltschmerz so mancher Gegenwartsdramatik abhebt.
Im Bühnenduett von Alrun Hofert und Michael Witte wird die ganze Angst und Verlorenheit des Autors sichtbar, die er seiner wundersamen Heldin mit auf den Weg gegeben hat. […] Regisseur Bastian Kabuth vertraut […] zu recht auf die Präsenz seiner Schauspieler, die zwischen (Aber-)Witz und Wahn in märchenhaft anmutenden Momenten das Wunder des Lebens im Angesicht des Todes beschwören.
[D]ie leere Bühne schafft viel Raum für den Text von Wolfgang Herrndorf, für die Gedankenbilder und Wortlandschaften, die er mit seiner Sprache entwirft. […] [W]as den Abend auszeichnet, ist das das Geschehen auf die Figur der Isa konzentriert ist. Das macht den ganzen Abend zu einem sehr guten Konzentrat dieser düster, märchenhaften Wanderung einer jungen Frau, die auf einem schmalen Grat zwischen Existenz und Nichtexistenz wandelt.
Michael Witte tritt mit führsorglichem Ernst und Strenge des Erwachsenen einer hellwachen Alrun Hofert entgegen, die mit vorwitzigen Augen alles zu erfassen scheint, grandios mäandernd zwischen jungendlicher Neugier und altersloser Weisheit. […] Nach Tschick gelingt dem Theater der Keller mit Bilder deiner großen Liebe ein weiterer, großer Herrndorf–Abend.