Es ist eine düstere, packende Inszenierung voller szenischer Überraschungen, der man sich keine der gut 90 Minuten entziehen kann.
Julia Fischer und Charlotte Sprenger haben die Vorlage von Vinterberg & Rukov neu gefasst und daraus ein Bühnenstück mit drei "e" gemacht: exzellent, expressionistisch und exzessiv. [...] Ihr Fest ist ein Tanz auf dem Vulkan. [...] Herausragend: Markus J. Bachmann als innerlich toter Christian, Frank Casali als geil-jovialer Vater und Madieu Ulbrich als Pia. In einen Blick, eine Bewegung vermag er eine Welt von Schmerz zu legen.
Ein flirrendes Spiel mit Erotik und Liebe, bei dem Schönheit und Schrecken dicht beieinander liegen, denn die toxischen Taten des Vaters tanzen wie ein diabolischer Taktgeber im familiären Reigen mit. (...) Wie viel Wahrheit verträgt der Mensch, wie viel Schuld kann der Täter, wie viel Leid die Opfer ignorieren, bis das Fundament zusammenbricht? Der Abend rückt diesen Fragen mit der ganzen Wucht der Theatermaschine, allen voran einem energetischem Ensemble, zu Leibe.