Der Bau

Von Franz Kafka

In einer Fassung von Zafer Tursun

Ein Wesen verliert sich im Labyrinth seines eigenen Schutzbaus gegen die Außenwelt. Kafkas Parabel als suggestiver Theaterabend.
„Der Bau“ ist eine der letzten rätselhaften Parabeln, die Franz Kafka hinterlassen hat. Geschrieben 1923/24, handelt er von dem vergeblichen Kampf eines namenlosen Wesens um die Perfektionierung seines riesigen Erdbaus zum Schutz vor Feinden. Sich gegen die Außenwelt abdichtend, verliert sich das Wesen zunehmend in der selbstgeschaffenen labyrinthartigen Anlage und in der ansteigenden Paranoia. Hundert Jahre später kommt uns dieses Prosastück Kafkas wie die Beschreibung heutiger Mentalitäten vor. Und zugleich: Ein ungemein theatralischer Vorgang. Die Erzählung Kafkas blieb unvollendet.
Der junge Regisseur Zafer Tursun hat bereits einige Kafka-Texte in intensive, anrührende und auch den Witz nicht unterschlagende Theaterabende verwandelt.

So 24.11.
18:00
Fr 06.12.
20:00
Mi 11.12.
20:00
Mi 29.01.
20:00
Do 30.01.
20:00

Mit

Chaymae M’stfa*
Thomas Brandt
Video Artist
Lamyae M'stfa

*Schauspielschüler:in
Regie & Fassung
Zafer Tursun
Dramaturgie
Ulrike Janssen
Bühne & Kostüme
Lucie Hedderich
Regieassistenz
Joelle Anouk Kannapin
Regiehospitanz
Mara Bisterfeld
Technik
Thomas Moerl
Nolle Woida
Technikhospitanz
Robert Hilgemann
Premiere
23. August 2024
Dauer
1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Teilen
Facebook / X / WhatsApp

Hier umarmt sich eine unfassbare Panik mit strengem chirurgisch-architektonischem Kalkül zu Konfliktlösungen, die ebenso eine Auslöschung des Ichs wie die des imaginären Gegners zelebrieren. Einem Gebet gleich beschwört das nervöse Geschöpf den Sinn aller Geschehnisse als vorherbestimmte Schicksalsfügung, ohne jedoch daran zu glauben.

Choices, August 2024

Es ist ein Parforceritt entlang des sperrigen, voller Widersprüche steckenden Textes. Regisseur Zafer Tursun greift zu einem Trick, um den Monolog aufzulösen: Er verteilt ihn [...] auf zwei Rollen.

Kivvon, August 2024

Die beiden Hauptdarsteller, unterstützt von M’stfas Zwillingsschwester Lamyae […], entledigen sich ihrer Aufgabe mit heftiger Mimik und Gestik, ziehen alle Register – Wut, Verzweiflung, Ratlosigkeit, seltener Glück und Zufriedenheit.

Kivvon, August 2024

[Chaymae M’stfa] setzt [...] mit ihrer glasklaren Artikulation auf die Wirkung der Sprache. Brandt gelingen tragische Momente besonders gut, während M’stfa die Absurdität des Sicherheitsdenkens wie eine unsichtbare Wolke im Raum aufsteigen lässt.

Kölnische Rundschau, August 2024

Thomas Brandt spielt meisterhaft den Hüter des Baus. Von einer Traumgestalt (Chaymae M’Stfa) aus dem Schlaf gerissen, huscht er wie ein nervöser Clown über die Bühne. Animalisch in seinen Gesten, dennoch scharfsinnig seine Lage reflektierend, treibt ihn der Gedanke voran, seinen Bau für alle Eventualitäten zu rüsten. Bis Brandt kongenial von Chaymae M’Stfa abgelöst wird, die nahtlos die Rolle weiterführt.

Kölner Stadtanzeiger, September 2024

Zurück