Der ewige Spiesser

Oder: Ich bin eigentlich ganz anders, ich komme nur so selten dazu

Nach Ödön von Horváth

Alfons Kobler ist ein Schlitzohr – er bescheißt beim Verkauf eines minderwertigen Cabriolets und ist jetzt unterwegs nach Barcelona zur Weltausstellung. Mit im Gepäck: die Utopie eines vereinten Europas (Paneuropa) und der Wunsch, eine reiche Touristin zu erobern.
In seiner Horváth-Inszenierung zeichnet das Team das Bild des politisch unbeteiligten, gänzlich auf seinen eigenen Vorteil bedachten Spießbürgers, dem Gefühl und Moral so sehr abhandenkommen sind, dass seine persönliche Einstellung zum idealen Nährboden faschistischen Gedankenguts wird. Brandaktuell, bedrohlich und hoch komisch. Komisch? Noch zumindest.

"Das Denken tut mir weh. Besonders über so weltpolitische Probleme."

In Kooperation mit dem Produktionsbüro Petra P.

Das queere Kollektiv Produktionsbüro Petra P. besteht aus Daniel Breitfelder, Johannes Brüssau und Sebastian Kreyer sowie aus externen Performer*innen. Mit ihrer unverwechselbaren Ästhetik lesen sie die unterschiedlichsten Stoffe que(e)r.

Di 27.05.
20:00
Do 29.05.
20:00
Fr 30.05.
20:00
Di 17.06.
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Mi 18.06.
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Do 19.06.
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Mi 02.07.
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Do 03.07.
20:00
Fr 04.07.
20:00
Konzept, Text,
Daniel Breitfelder
Ausstattung,
Marc Fischer
Choreographie,
Sebastian Kreyer
Sounddesign
Premiere
14. März 2025
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Das Ensemble um Daniel Breitfelder (Anna), Marc Fischer (Kobler) und Sebastian Kreyer (Portschinger) pendelt von der Komödie zur Tragödie und von dort aus ins schwarze Loch eines ironisch-absurden Universums, das alle Mutmaßungen über den Sinn des Seins ins Nichts verbannt. Mit überzeichneten Figuren zwischen Hysterie, Selbstgefälligkeit und Verwirrtheit wirft die Inszenierung dem Publikum das Scheitern der Ethik wie Süßigkeiten oder Blumengebinde im Rosenmontagszug zu.

Schrill und urkomisch duellieren sich hier der Alfons mit der Anna im Dialekt, wobei sich in dieser Adaption die ein oder andere amüsante Anzüglichkeit aus queeren Komödien einschmuggelt.

— Kölner Stadtanzeiger, April 2025

Das Stück ist in erster Linie eines, nämlich lustig. [...] Unter den drei sehr starken Bühnendarstellern sticht Breitfelder, der die Figur der Anna mit sichtlichem Vergnügen überzeichnet, noch einmal hervor und beweist, dass der Kölner Darstellerpreis ihm im vergangenen Dezember zurecht verliehen wurde.

— Kölnische Rundschau, März 2025

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