Traumschön, aufwühlend und tieftraurig gerät dieser Theaterabend, der zurecht mit großem Applaus vom Premierenpublikum bedacht wird.
Heute in Zeiten eines sich dramatisch zuspitzenden Klimawandels und einer gleichzeitigen Überalterung der Gesellschaft bekommt der Text in der stimmigen Inszenierung von Ronny Miersch am Theater der Keller geradezu prophetische Dimensionen, die weit über einen autobiografisch gefärbten Ausblick ins Alter hinausgeht.
Das Stück lebt von der Intensität der schauspielerischen Leistung. Die engagierten Nachwuchsdarstellerinnen entlocken dem Publikum trotz der ernsten und melancholischen Grundstimmung des Frisch’schen Stoffs einige herzhafte Lacher. Gemeinsam mit Thomas Martin sorgen sie für eine durchweg unterhaltsame Vorstellung, die in manchen Momenten auch durchaus unter die Haut geht
Auch als zerfasertes Selbstgespräch bleibt es eine psychologische Momentaufnahme und eine Reflexion über das menschliche Dasein in einer immer weniger verstandenen Natur.
In der Hauptrolle setzt Thomas Balou Martin mit durchdringendem Charisma die Naturkräfte von Sturzbächen, Donnerschlägen und Blitzen frei. Auch das gleichmütige Schweigen des über ihm ragenden Berges intoniert der Mime meisterlich.