70 Minuten fesselndes Theater.
Die Zuschauer überschütteten die Akteure mit donnerndem Applaus und Bravo-Rufen. Es dürfte nicht wenige unter ihnen gegeben haben, denen die Tränen in den Augen standen. Denn Hans Simon Kellers ergreifende Inszenierung gibt Claire und all den anderen Opfern ihre Würde und ihre verlorenen Seelen zurück.
Theaterchef Heinz-Simon Keller hat das Stück inszeniert: streng und konzentriert, auf Effekte verzichtend. […] Susanne Seuffert geht in dieser Rolle auf, ist jede Sekunde glaubwürdig, in ihrer Verzweiflung – ob still oder schreiend –, ihrer Wut, ihrer Resignation. Eine intensive Darbietung. Auch er (Markus Penne) erlaubt dem Publikum durch Intensität und Verwandlungsfähigkeit kein Entkommen.
In der Inszenierung von Heinz Simon Keller liegt Claire (Susanne Seuffert) auf einer Krankenhaustrage […] und beschwört die Geister der Toten, bis sich Markus Penne dazugesellt. Er spielt nicht nur den Attentäter, sondern schlüpft überzeugend in alle Rollen, mit denen eine ungemein präsente Susanne Seuffert Zwiesprache hält. […] Dass Claire anders als ihr Antagonist die Kunst wählt und am Ende auf neue Chormitglieder wartet, ist ein starkes Signal der Hoffnung, das das Stück setzt, angesichts der grassierenden Hilflosigkeit und dem zunehmenden Hass, die sich allerorten zeigen.