Eine Inszenierung wie aus einem Guss. Beklemmung verursachend und haarsträubend, aber so vor Abstrusitäten strotzend, dass man sie kaum ernst nehmen kann und amüsiert-grinsend zusieht. Doch man muss sie ernst nehmen. Auch wenn man dann irrsinnig wird an einer irrsinnigen Welt. Völlig zu Recht ist das Stück zum Stück des Jahres 2015 gekürt worden.
Wolfram Lotz ist der Theater-Autor der Stunde. Die Fachzeitschrift „Theater heute“ hat ihn zum Dramatiker des Jahres gewählt, und sein Stück „Die lächerliche Finsternis“ gewann den wichtigen Wiener Nestroy-Theaterpreis 2015. Entsprechend hoch waren die Erwartungen für die Kölner Premiere im Theater der Keller. Sie wurden auf ganzer Linie erfüllt. Komischer und konkreter kann man kaum den Spagat überbrücken, politische Themen und Zeitgeschehen wahrhaftig auf die Bühne zu bringen und sich doch stets darüber bewusst zu sein, dass die Kunst sich der Wirklichkeit nur annähern kann.