Wir sind keine Barbaren

Von Philipp Löhle

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Schön geordnete Mittelstandswelt! Die gleich aus den Fugen gerät, wenn über Wirklichkeit nicht nur geredet wird, sondern sie auch an die Haustür klopft.
Etwa in Form eines Flüchtlings. Zwei benachbarte Pärchen, deren Probleme sonst eher bei der Wahl des richtigen Proseccos entstehen, beginnen, sofort zu rotieren.
In Löhles abrundtief-schwarzer Farce tritt der Flüchtling nicht auf, sondern bietet die Projektionsfläche für einen irrwitzig sich steigernden Mix aus erotischen Phantasien, Egoismen, Ängsten, Schuldgefühlen und Selbsthass.

Mit

Christoph Bertram
Julia Doege
Raphaela Kiczka
Arno Kempf
Matthias Lühn
Susanne Seuffert
Regie
Steffen Jäger
Bühne & Kostüme
Christina Hillinger
Premiere
13. März 2015
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Das hat Rhythmus, ist auf den Punkt inszeniert, bitterböse und ein großer Spaß.

Kölnische Rundschau, 19. März 2015

Jäger findet für die Figurenkonstellation auf der Bühne klare Bilder. […] Besonders Julia Doege schafft es […], ihrer Figur eine authentische Note zu verleihen, in der sich der naive Widerspruch von egozentrischer Selbstoptimierung und Herzlichkeit trifft. Arno Kempf spielt Mario, den gehörnten Ehemann, mit viel Witz und einem guten Gespür für Timing. Matthias Lühn ist auf der Bühne ein echtes Energiebündel […]. Susanne Seuffert […] macht den Widerspruch zwischen gutgemeintem Engagement, melancholischer Frustration und der eigenen Verblendung greifbar.

choices, April 2015

Steffen Jäger zeigt Philipp Löhles 2014 uraufgeführtes Drama pointiert und temporeich mit gut aufgelegtem Ensemble am Kölner Theater der Keller. Insbesondere Julia Doege und Susanne Seuffert glänzen in ihren Rollen, wenn sie sich mal unterschwellig gereizt vehement angiften und ankreischen, um später doch intime Frauengespräche miteinander zu führen.

Kultur extra, 22. März 2015

Die Pointen sind perfekt gesetzt – eine intelligente Boulevard-Komödie. Lauter Premierenbeifall.

koeln.de, März 2015

„Wir sind keine Barbaren“ besticht durch pointierte Dialoge, in der ersten Hälfte überaus witzig. Das Stück entwickelt sich hin zu einem tief schwarzen, alptraumhaften Szenario, das unsere Abgründe offen legt und Beklemmung auslöst. Die Darsteller sind durch die Bank hervorragend aufgelegt und auch, wenn der Zuschauer erst einmal schlucken muss: der Applaus ist mehr als verdient.

meine-suedstadt.de, 30. März 2015

Der Abend bietet bestes Boulevard-Theater mit Spitzen auf die eigene Befindlichkeit. Gut gespielt, schnörkellos nah am Text inszeniert und mit einem Bühnenbild, das auch dank gelungener Videosequenzen das Optimale an Raumgefühl aus der kleinen Bühne herausholt.

Kölner Stadt-Anzeiger, 31. März 2015

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